Kapitel 31 - Die tiefen Dimensionen der Selbstheilung
Wir benötigen tiefes energetisches Wissen, um den Sinn hinter Krankheiten, Krisen und dem Tod zu verstehen.
Es werden verschiedene Stufen der Spiritualität aufgezeigt und der Leser wird ermutigt, die Größe seines Selbst und die göttlichen Dimensionen in sich und im gesamten Universum wahrzunehmen. Den Schlusspunkt setzen die (göttlichen) Naturgesetze der Schöpfung, die uns zeigen, wie alles miteinander verbunden ist und wie in allem die Kräfte des Lebens wirken. Dazu gibt es folgende Unterkapitel: - Der Weg des Selbst führt durch Krankheiten und Krisen hindurch
- Der Weg vom innerlich belasteten zum innerlich freien Menschen
- Selbstheilungskräfte entspringen unserem Selbst
- Heilsame Spiritualität
- Der göttliche Schöpfungsplan
- Meditation und Kontemplation als Tor zu uns selbst
- Was Heilung sein kann
Hier folgt eine Leseprobe der Seiten 973-976:
Der Weg des Selbst führt durch Krankheiten und Krisen hindurch
Alle Krankheits- und Heilungsprozesse werden von der Lebenskraft reguliert, und diese entspringt dem Selbst. Das Selbst als innerster Wesenskern eines Menschen will sich hin und wieder mehr zeigen und sich weiterentwickeln. Dazu ist es nötig, dass Schichten innerer Belastungen, die das Selbst überlagern, ausgeleitet werden, damit das Innere ein Stück mehr spürbar wird und sich freier entfalten kann. Das Ausleiten innerer Belastungen ist ein Loslassen von Altem und Krankmachendem. Manche Menschen machen dabei schmerzhafte Krisen und tiefgreifende Transformationen durch. Bei anderen geht der normale Lebensfluss unbeeinträchtigt weiter. Manche Menschen müssen sehr viele innere Belastungen loslassen, und bei anderen ist dies nur hin und wieder oder nur in geringem Umfang nötig oder möglich – wenn überhaupt.
Denn immer noch nehmen die meisten Menschen die Möglichkeiten der tiefgreifenden Heilungen, die im Loslassen des Alten und Krankmachenden besteht, nicht wahr, sondern sie unterdrücken lieber ihre Symptome. Ihre inneren Belastungen sind so sehr Teil ihres Lebens geworden, dass sie diese gar nicht bewusst wahrnehmen. Sie wollen ihr Selbst nicht weiter spüren und erfahren, denn da sie ihr Selbst gar nicht richtig kennen, haben sie Angst davor. Sie vertrauen eher ihrem Ego, das sich gut an die Gegebenheiten angepasst hat und verlässlich reagiert. So sind innere Belastungen und krankmachende Strukturen häufig tief im Menschen verwoben und Teil seines Lebens geworden. Ein Mensch hat sein Leben so ausgerichtet, dass er den Großteil seiner inneren Belastungen gut verdrängen und kompensieren kann und hängt an seinen liebgewonnenen Lebensgewohnheiten. Er führt Beziehungen und hat Kontakte zu Menschen, die auch innere Belastungen in sich tragen, und alle finden dies mehr oder weniger „normal“. Viele Menschen wollen so weiterleben wie bisher – wenn dieses Leben halbwegs funktioniert. Warum also sollte man etwas davon loslassen? Das Loslassen von Altem, selbst wenn es krankmachend ist, ist immer angstbesetzt, weil dann bestehende Strukturen auseinanderbrechen können, und was bleibt einem Menschen dann? – Nur sein (göttliches) Selbst! Aber wenn er dies noch gar nicht entdeckt hat, dann droht da eine angstmachende Leere, die lieber gefüllt wird mit dem gewohnten Leben.
Letztlich sind es Krankheiten und Krisen, die einen Menschen dazu bringen, Altes loslassen zu wollen und sich auf einen neuen Weg zu machen, auf dem tiefere Heilung möglich ist.
„Niemand entwickelt seine Persönlichkeit, weil ihm jemand gesagt hat, es wäre nützlich oder ratsam, es zu tun. Ohne Not verändert sich nichts, am wenigsten die menschliche Persönlichkeit.“ (Prof. Dr. Carl Gustav Jung, GW.17, S. 197)
Durch Krankheiten muss ein Mensch sich selbst in den Blick nehmen
Beschwerden „erinnern“ einen Menschen an sich selbst: Sie bringen ihn dazu, sich aus alltäglichen Verpflichtungen herauszuziehen und zur Ruhe zu kommen. Er beo-bachtet seinen Körper und fühlt, was ihm jetzt guttut. Er kann seinen Gedanken und Gefühlen nachgehen und ganz in sich versinken. Er kann hineinhören und spüren, warum er krank geworden ist: War ihm in letzter Zeit alles zu viel? Braucht sein Körper Ruhe? Hat er sich überanstrengt? Gibt es einen schwelenden Konflikt, der ihm die Kraft raubt?
Ein Mensch kann bei einer Krankheit aber auch nicht in sich hineinspüren, Angst bekommen, zum Arzt gehen und unterdrückende Medikamente einnehmen, damit die Krankheit „schnell wieder weggeht“.
Wenn die Heilung einer Krankheit trotz alledem nicht voranschreitet, ist ein Mensch in besonderem Maße dazu aufgefordert, sich mit sich und seiner Krankheit auseinanderzusetzen: Vielleicht will sich sein Inneres weiterentwickeln? Vielleicht soll er alten Ballast abwerfen, Lebensgewohnheiten verändern und neue Potenziale in sich entdecken? Vielleicht will sein Inneres Aspekte seines Lebens anders leben? Solche inneren Entwicklungen und Veränderungen können im Durchmachen von Krankheiten oder Krisen in Gang kommen.
In und durch Krankheiten können Reinigungen stattfinden und neue Kompetenzen erworben werden
In jeder Krankheit will sich der Organismus von inneren Belastungen reinigen. In der direkten Körperbefragung sehen wir, dass jedes Missempfinden und jede körperliche Beschwerde nach den Arzneimitteln verlangt, die zu einer tiefen Reinigung von inneren Belastungen führen, seien es miasmatische Arzneimittel, Impfnosoden oder Traumamittel. Wenn die Lebenskraft für diese Reinigung umfassend gestärkt wird, leitet sie die obenliegende Schicht innerer Belastungen aus, und sobald dies abgeschlossen ist, heilt die Krankheit „wie von selbst“. Die innere Reinigung wird anschließend spürbar an einem besseren Lebensgefühl und häufig auch einer klareren emotional-mentalen Verfassung.
Der hohe Einsatz von Nosoden zeigt uns, dass der Organismus unentwegt dazulernen und neue Kompetenzen erwerben will. Dies ist auf körperlicher Ebene eine bessere Reaktionsfähigkeit auf Krankheitserreger und krankmachende Einflüsse und auf emotional-mentaler Ebene eine bessere Reaktionsfähigkeit in Krisen und Konflikten.
Wie alle Lebewesen lernt auch der Mensch unentwegt dazu und entwickelt sich in seiner Art weiter. Weiterentwicklung geschieht, wenn Altes losgelassen wird und Neues entsteht, zum Beispiel durch die Reinigung von inneren Belastungen. Altes wird auch dann losgelassen, wenn vergangene negative Lebenserfahrungen heilsam bearbeitet und aufgelöst werden. Und Neues kann entstehen durch Lebensveränderungen, die einen Menschen in seiner Selbstentwicklung unterstützen und voranbringen. Selbstheilungskräfte, die Heilkräfte aus dem Selbst, arbeiten unentwegt daran, Menschen in einer ganz individuellen Art und Weise zu Weiterentwicklungen anzustoßen.
Krankheiten und Krisen sind Weiterentwicklungen
Ist ein Mensch länger krank, wird er beginnen, störende Faktoren in seinem Leben zu suchen und sich fragen, wie es zu dieser Krankheit gekommen ist oder was er „falsch“ gemacht hat. Eine Krankheit kann auch subtil als „Strafe“ empfunden werden und Menschen sind manchmal empört, dass ihnen Gesundheit verwehrt wird. Nun ist eine Krankheit weder eine Strafe noch etwas, für das irgendjemand verantwortlich gemacht werden kann.
Krankheiten entstehen aus den Selbstheilungsbestrebungen des innersten Selbst.
Menschen mit schweren Krankheiten wünschen sich oft nichts sehnlicher, als ihr altes Leben zurückzubekommen. Das Leben bleibt nie an einem möglichst guten, glücklichen oder erfolgreichen Punkt stehen, auch nicht, wenn ein Mensch sich dies wünscht und daran festhält. Der Wunsch, eine Krankheit „loszuwerden“, um wieder in sein früheres Leben zurückzukehren, wird sich so nicht erfüllen. Nichts wird wieder so, wie es einmal war. Nirgendwo in der Schöpfung gibt es eine Entwicklung, die rückwärts läuft. Alles, was jetzt zusammenbricht oder vergeht, wird nie wieder so sein wie vorher, sondern es wird und soll etwas Neues entstehen. Eine Krankheit und auch deren Heilung sind individuelle Transformationsprozesse, die vom innersten Selbst gesteuert werden. Veränderungen werden nach tiefen inneren Reinigungen möglich, aber nicht, weil ein Mensch sich seinen früheren Zustand zurückwünscht. Was im Leben und in allem Lebendigen beständig ist, ist die immerwährende Transformation.
Krankheiten und Krisen sind Transformationsprozesse, die Menschen maximal fordern und auffordern, neue Kräfte in sich zu entdecken.
Heilung bedeutet nicht immer, dass eine Krankheit verschwindet. Manchmal soll ein Mensch mit und trotz dieser Erkrankung lernen, immer mehr er selbst zu sein.
Schwer zu verstehen ist auch, dass schwere oder tödlich verlaufende Krankheiten wie Schlaganfall, Krebserkrankung oder Demenz Transformationen des innersten Selbst sind. Wir kennen die Gründe nicht, warum ein Mensch sein Leben stark einschränken oder loslassen soll – sie liegen im Inneren dieses Menschen. Vielleicht war er nicht in der Lage, Fehlhaltungen und innere Verstrickungen aufzugeben und das innerste Selbst wollte so nicht mehr weiterleben. Vielleicht hat das Selbst seine Aufgabe in diesem Leben ausreichend erfüllt. Vielleicht sind Erfahrungen von angewiesen, gepflegt und bedürftig Sein eine Weiterentwicklung für einen Menschen, der sonst immer für andere da war.
Eine schwere Erkrankung oder der Tod bringen auch neue Dynamiken in das Umfeld, so dass nahestehende Menschen aufgefordert sind, sich weiterzuentwickeln.
Ein Mensch ist in jeder Krankheit oder Krise gefordert, seinen Weg zu finden. Er kann Symptome schulmedizinisch unterdrücken oder operativ entfernen lassen. Er kann passiv sein und „alles den Arzt machen lassen“. Er kann sich aber auch für Veränderungen öffnen und der Idee einer tieferen Heilung folgen.